Oberschleißheim ist für seine einzigartige Schlossanlage bekannt: Gleich drei Schlösser und einen barocken Schlosspark hat es zu bieten.
Das Alte Schloss (1616), das Neue Schloss (1719) und Schloss Lustheim (1685) zeugen als kurfürstliche Land- und Lustschlösser von der steigenden Machtfülle der Wittelsbacher. Vom einfachen Herrenhaus bis zur fürstlichen Residenz nach dem Vorbild von Versailles, die Kurfürst Max Emanuel mit dem Neuen Schloss beabsichtigte, wird hier eine Epoche des bayerischen Herrschergeschlechts sichtbar. Hervorragende Architekten, Stukkateure, Bildhauer, Maler und Gartenplaner schufen in den Festsälen und Privatgemächern, in Vestibül und Treppen, in Gemälden, Stuck und Mobiliar Meisterwerke von europäischem Rang.
Seine Anfänge nahm diese Entwicklung ab 1598 mit der Errichtung eines Landsitzes im italienischen Stil durch Herzog Wilhelm V. Sein Sohn Maximilian I. ließ dieses Herrenhaus 1616 abreißen durch einen Neubau ersetzt, das jetzige Alte Schloss, das mit seinen zahlreichen Wirtschaftsgebäuden weit nach Westen ausgriff.
Richtiggehende Hofhaltung fand sodann zu Zeiten des nachfolgenden Kurfürsten Ferdinand Maria statt, der in den umliegenden Wäldern gerne Jagdvergnügen veranstaltete. Aus Anlass der Hochzeit seines Sohnes, des Kurfürsten Max Emanuel (dessen Insignien heute auf dem gemeindlichen Wappen zu finden sind), wurde ab 1684 Schloss Lustheim erbaut. Von den Großmachtsplänen des Kurfürsten, der die Habsburger Kaisertochter Maria Antonia geehelicht hatte, zeugen bis heute das ab 1701 erbaute Neue Schloss, das in seiner ursprünglich geplanten riesigen Form allerdings nie verwirklicht wurde. Zum Transport der Baumaterialien dienten die dafür eigens angelegten Schlosskanäle zwischen München/Schloss Nymphenburg, Dachau/Schloss Dachau und Schleißheim, die heute unter Denkmalschutz stehen und bis heute ein prägendes Element der Gartengestaltung darstellen.